Mittwoch, 29. Oktober 2014

Reise nach Ch.

Unsere Reise nach Ch. hat damit begonnen, dass uns zwei Stunden vor dem Flug Pucallpa nach Tarapoto der Flug abgesagt wurde und dass es keine weitere Möglichkeit gäbe, doch noch nach Tarapoto zu kommen. Der nächehenste Flug würde erst vier Tage später sein. Nach dem Telefonat überlegten wir uns, ob wir mit dem Bus nach Tarapoto gehen sollten- wir würden wir aber einen Tag verlieren, eine lange, lange Zeit im Bus verbringen und so würde auch unsere Kontaktperson in Imasa, einer Stadt in der Nähe von Ch., vergebens auf uns warten und wir könnten sie nicht per Handy erreichen. Zu dieser Zeit wartete unser Taxichauffeur, welcher uns an den Flughafen bringen wollte, vor unserem Haus. Wir erzählten ihm, dass wir nun statt zum Flughafen zur Busstation fahren wollen, um Tickets nach Tarapoto zu kaufen. Danach wollten wir zum Buro der Fluggesellschaft gehen und schauen, dass wir unser Geld wieder bekämen. Daraufhin entgegnete uns der Chauffeur, dass er jemanden kenne, der auch diesen Flug buchte und nun über Lima nach Tarapoto fliegen kann. Wir sollten zum Flughafen fahren und ein bisschen Druck machen, damit wir auch über Lima nach Tarapoto fliegen können...und so kam es, dass wir tatsächlich doch noch fliegen konnten. Tja, nie aufgeben und immer die Dinge selber überprüfen.

Da und Ta sitzen bei Regen im Boot und fahren von Im. nach Ch.

In Ch. werden wir von neugierigen Kinder begrüsst. Sie starren uns an und lachen. Danach führt uns Ma, welche uns in Imasa abgeholt hatte, zu unserem neuen Heim.
Schnell baut Da den Mosquitero auf und wir schauen, dass unsere Esswaren Cucaracha sicher verstaut sind. Cucarachas sehen aus wie grosse braune Grillen und fressen alles und kommen insbesondere in der Nacht.

Daniel hat ein paar Werfballons dabei. Bald wird er von Kinder umringt- alle wollen probieren.
Da die Einwohner von Ch. wissen, dass Ta mit Ken, das ist der Nativojunge, von dem einige Blogeinträge früher ein Bild zu sehen war, arbeitete, bringen sie ihre Kinder, die nicht gut sprechen können. Hier zerreissen Ta und die Kinder Papier zu kleinen Fötzeli. Die Fötzeli lassen sie durch die Luft wirbeln.
Ta ist mit Ma unterwegs. Sie suchen einen Ort im Dorf, wo sie das Handy aufladen können. Im Restaurant werden sie fündig. Für ca 30 Rappen, kann man hier sein Handyaufladen.

So sieht die Kirche aus. Oft gibt es auch unter der Woche ganz spontane Gottesdienste. Es wird viel gesungen und die Musik ist laut :) Sie haben hier grosse Boxen, Bass, E-Gitarre, Schlagzeug...:)


Als Abschluss wird ein Festessen veranstaltet. Alle Familien bringen Leckerbissen und geben sie uns zu essen. Es schauen alle zu, bis du gegessen hast. Sie freuen sich sehr, wenn du ihre Speise isst und sie dir schmeckt.  Es gibt Fisch, Poulet, Reis, Nudeln mit Ei, gekochte Juka, Palmherz und einen Salat, bestehend aus dicken, fetten, weissen Maden. Wir probieren beide eine und kauen tapfer. :)


Nach einer Woche in Ch. werden wir von einem Wasserflugzeug abgeholt. Zuerst wird Ware ausgeladen, dann steigen wir ein. Wir kommen uns ein wenig seltsam vor. Viele Schulkinder kommen schauen und gehen wahrscheinlich deswegen den ganzen Tag nicht in die Schule. Auch sonst sind viele Leute da und schauen zu, wie das Wasserflugzeug zuerst langsam auf dem Wasser fährt, dann schneller wird und schliesslich davonfliegt.
Nach einem beinahe vierstündigen Flug über den Regenwald landen wir wieder in der Cocha bei Cashibo. Wir haben viel Eindrückliches erlebt, Freundschaft geschlossen mit Menschen, die weit weg von uns wohnen und sind einfach dankbar.


Sonntag, 28. September 2014

Galapagos



Unsere letzten Ferien während unserem Einsatz verbrachten wir auf Inseln - den Galapagos Inseln.
Wir sind einfach nur dankbar, dass wir eine so schöne Zeit verbringen durften. Die eindrückliche Landschaft, die zutraulichen Tiere, die verschiedenen Wetterstimmungen- es war einfach wunderbar.
Wir haben nur die erste Nacht vorgebucht (wobei Ta die Inseln verwechselte und wir die Reservierung gar nicht wahrnehmen konnten ;)) und haben dann vorzu geschaut, was wir unternehmen möchten. Im September und Oktober hat es nicht viele Touristen. Wir waren oftmals alleine am Strand und hatten keine Probleme mit dem Suchen von Übernachtungsmöglichkeiten. Wir werden euch nun ein wenig vorschwärmen...und wer möchte, darf uns gerne kontaktieren und wir werden ihn bezüglich Galapagosferien beraten. Es geht nämlich auch viel günstiger, als einem im Internet angepriesen wird :).

Wir landeten auf der Insel San Cristobal. Auf dieser Insel kann man zu Fuss gut drei verschiedene Orte zum Schnorcheln aufsuchen. Wir mieteten dazu einen Neoprenanzug, denn das Wasser ist zu dieser Jahrezeit ordentlich kalt (ca 18 Grad).
Den Strand teilten wir nur mit Seelöwen. Wir sahen, wie Mütter ihre Jungen säugen, wie Männchen ihr Harem verteidigen, und wie junge Seelöwen übermütig miteinander spielten. Wenn wir schnorchelten, kamen neugierige Seelöwen und schwammen um uns herum oder klatschten mit ihren Flossen in unsere Richtung.

Für uns war es immer wieder faszinierend, dem Leben dieser Tiere zusehen zu können. 


Wir übernachteten auf drei verschiedenen Inseln. Jede Insel hat wieder neue Strände zu entdecken. Verschiedene Türkisfarben, feinster Sand, Muschelsand, Lavagesteinsformationen...Einer der schönsten von allen ist der Tortuga Bay (siehe unten). Mangroven säumen den Strand und der Sand ist fein und hell. Wir sahen kleine Haie und Wasserschildkröten.


Einmal machten wir einen Schnorchelausflug mit einem grösseren Boot zu einer Felsformation, welche weiter im Meer draussen ist. Es war beeindruckend und ein wenig unheimlich in die Tiefen des Meeres zu blicken. Wir sahen viele farbige Fische, Wasserschildkröten und einen Hai. Leider war er sehr weit unten und kam nicht näher zur Wasseroberfläche. Auf dem Gestein nisten auch allerlei Vögel. Wir sahen da  auch die lustigen Blaufusstölpel.
  Wir haben kein Bild von ihm, aber Googel schon :).



Auch diese Meerechsen waren für uns gänzlich unbekannt. Sie kommen nur auf den Galapagosinseln vor und lassen sich von den Menschen nicht gross beeindrucken. Im Meer fressen sie Algen und schwimmen nur mit dem Schwanz. An Land wärmen sie sich auf und niessen immer wieder das Salz aus den Nasenlöchern. Das sieht lustig aus.

Im Freien sowie auch in einer Zuchtstation sahen wir die trägen Riesenschildkröten. Manchmal hatten wir das Gefühl, sie kauen so langsam, dass sie während dem Kauen vergessen, dass sie etwas im Mund haben :).


Wir haben die Zeit richtig geniessen können und sind gespannt, was die lezten Wochen unseres Abenteuers noch alles bringen werden.


Samstag, 27. September 2014

Fisch und Vorbereitungen

Wir essen beide gerne Fisch und hier in Cashibo gibt es genügend frischen Fisch. Man kann ihn selber angeln oder auf dem Markt kaufen. Selten kommen auch Nativos vorbei und verkaufen Fische. Das sieht lustig aus- sie halten sie an den Kiemen und schwingen sie beim Laufen.
Da mariniert den Fisch (Tonsea) und füllt ihn mit Aji dulce (eine Art kleine Peperoni) und Zwiebeln. Letzteres erklärt dann auch die Brille :).
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Ta nimmt einen Tucunare aus. Er kommt aus dem naheliegenden Fluss und ist hier sehr beliebt.

Ta kocht seit einiger Zeit im Comedor. Dies ist eine Mitarbeiterkantine, wo dreimal in der Woche ein Mittagsessen zubereitet wird. So muss nicht jeder für sich kochen und man kann sich länger ausruhen. Gerade wenn es so heiss ist, dass man im Schatten im Sitzen schwitzt, ist dies wichtig.
Rechts seht ihr das Innere einer bestimmten Palme. Diese einzelnen Fasern werden auseinander gezupft und mit Salz und Zitronensauce als Salat serviert.


Wir hatten vor einiger Zeit einen Tag der offenen Tür. In ganz Cashibo wurden die einzelnen Arbeitsbereiche vorgestellt, man konnte peruanisches Mittagessen kaufen und auch für die Kinder gab es lustige Spiele zu machen. Da hatte einen "heissen Draht" (siehe oben) gebaut. Wenn die Öse den Draht berührt, wird ein Ballon aufgeblasen (er zerplatzt ab einer gewissen Anzahl von Fehlern) oder man wird mit Wasser angespritzt oder ein Ventilator bläst einem an. War ganz lustig.

Ich durfte beim Einrichten eines Museeums helfen. Alle Gegenstände kommen aus den verschiedenen Nativogruppen, mit denen Cashibo arbeitet. Oben seht ihr ein paar Namen dieser Gruppen und einen Ausschnitt aus unserem Tambitomuseeum.

Dieser Kamm wird in aufwändiger Handarbeit aus kleinen selbst zugespitzten Holzstäbchen angefertigt.
Das ist eine prachtvolle Häuptlingskrone. Der Häuptling heisst auf viele Sprachen "Apu". Unten sieht man Ohrringe, welche aus vielen Käferpanzern gemacht wurden.

Das kleine Messer dient nur einem Zweck und wird immer noch dafür verwendet. Es gehört den verheirateten Männer. Wenn er einen Liebhaber seiner Frau erwischt, ritzt er ihm den Nacken damit auf.

Unten ist Ta mit einer Apukrone. Sie besteht aus vielen Tukanfedern und ist sehr wertvoll. In der Hand hat sie einen Speer, der bis in die vierziger Jahre als Waffe gegen Menschen gebraucht wurde.




Donnerstag, 21. August 2014


Mal was technisches....


So.... Nun mal zu unseren Arbeiten hier. Nur damit man von uns nicht denkt, wir sind nur am Geniessen :-)
Es wird jetzt halt etwas technisch, aber dies ist inzwischen auch ein wichtiger Bestandteil, welcher zu einer Ausbildungsstation im Urwald gehört...
Hier sieht man ins Innere des Hauptverteilerkasten. Im rechten Bereich (der grau-schwarze Block) ist der Blitz-und Überspannungsschutz. Er ist zwar nicht riesig, aber dafür umso mehr mit hight tech innen drinn. Ganz rechts sieht man den Kupferstab, welcher in die Erde ragt. Die Energie wird also bei einer Überspannung oder Blitzeinschlag sofort über den Erdstab in den Boden geleitet. Danke für all die Spenden für Proj. 1..

 Hier vom Aussehen her weniger spektakulär, dafür umso komplexer- der Kleine PC im Vordergrund ersetzt die alte Firewall (grosser hinten). Für den normalen Haushalt würde ein kleiner Router genügen, doch durch die vielen Anforderungen und Sicherheitsaspekte wird hier ein kompletter PC für eine Station benötigt. Als Software wird hier Linux verwendet (IP-Fire), einfach das Beste was es zurzeit als Software gibt :-)
Vielen Dank für die Spenden von Projekt 2...
Hier mal was dazwischen. Die beiden LED-Leuchten wollte ich zuerst als Beamer-Lampenersatz gebrauchen. Da aber noch weitere Teile am Beamer kaputt gingen, habe ich daraus 2 LED-Bodenlampen gemacht. Die Leute in der Werkstatt hats gefreut... 1 x 50W und 1 x 100W


 So Kleinigkeiten, wie bei diesem Winkelschleifer den Start-Taster auszuwechseln, gehört auch immer zum Alltag. Dies sind meist die Dinge, welche dann am meisten Nerven kosten, weil sie noch so schnell schnell zwischendurch gemacht werden müssen und man ev. das Material zusammenramisieren muss.



Hier noch das letzte Spenderprojekt- die Wasseraufbereitungsnalage. Es ist von unschätzbarem Wert, wenn man das Wasser wie in der Schweiz, direkt aus dem Hahnen trinken kann. Dank dieser Anlage können wir dies hier in Cashibo auch. Das Wasser wird vom Boden hochgepumpt und fliesst dann durch 2 Ultraviolet (UV) Röhern zu den einzelnen Wassertänken in die Häuser. Der UV-Monitor, wie im oberen Bild zu sehen ist, überwacht die Strahlungsintensität der UV-Röhren. Beim Unterschreiten eines Grenzwertes schaltet die Pumpe aus und es wird eine E-Mail an die Zentrale gesendet. (Also :-) das mit der Mail bin ich noch am einrichten, möglich ist alles, ist nur eine Frage der Zeit... und die läuft mir langsam davon...). Seit ein paar Monaten ist der originale UV-Monitor im Bild oben kaputt gegangen. Inzwischen habe ich mit dem Spendengeld 2 neue Monitore nachbauen können. Danke an alle, die für dieses Projekt gespendet haben...

Wenn schon denn schon. Der LCD- Monitor hat mich 9 Dollar gekostet und eine analoge Anzeige hätte ich von den USA für einiges mehr kaufen müssen. Dank Seedstudio (Lieferant aus China) hatte ich eine tolle Auswahl an Elektronikbauteilen, mit denen ich diese Monitore zusammenbauen konnte. Rekordzeit bei der 3. Lieferung waren 12 Tage von Shenzeng nach Cashibo :-)


 
 


Hier noch ein paar Fotos von unserer W-Lan Empfangsantenne. Inzwischen habe ich ca 14 solche Antennen auf ganz Cashibo installiert. Schon vor jahren versuchte man Cashibo mit der 2.4GHz Wlan Technik zu vernetzten. Die dafür gebastelten Antennen, konnten zwar ca 50-100m weit senden, waren aber sehr anfällig. Manchmal hat sich ein Vogel darin eingenistet oder diese Dosenantennen waren mit Wasser voll. 
Eine optimale Lösung fanden wir durch diese UBNT 5GHZ Sende und Empfangsstationen. Sie sind mit ca 70$ unschlagbar im Preis/Leistungsverhältnis. Sie sind Wasserdicht, haben eine Empfangskapazität von ca 2.5 Km (Luftlinie) und ca 500m mit Bäumen Häuser, etc im Funkbereich dazwischen.  Auf dem Sendeturm sind 2 von diesen Boxen als Sender konfiguriert und können gleichzeitig über 10 Empfangsstationen bedienen. Also optimal für hier in Cashibo.

W-Lan Antenne